TYROLIA AM BALL –
unter diesem Titel berichtet Walter Fiala über diverse Veranstaltungen.
Österr. Cup 2019, Herren – 12. und 13.10.2019,
Plus
Die Bedingungen: Ein spannendes und an echten Überraschungen armes Cup-Wochenende
liegt hinter uns. Wieder in der Plushalle, wieder gab es kaum was zu meckern.
Wieso kaum?
Na ja (jetzt ernte
ich vermutlich wieder die eine oder andere Kritik, aber darauf lasse ich es
gerne ankommen, um meine persönliche Meinung los zu werden), aber mit der heuer
ausgesuchten Bahnen-Ölung war der überwiegende Teil der Aktiven (Damen und
Herren gleichermaßen) gelinde gesagt stark überfordert. So viele
frustrierte Sportler unter einem Dach
will niemand sehen. Es verstehen auch viele nicht, warum das so sein musste,
aber vielleicht hatte man die Situation nur einfach einmal falsch eingeschätzt,
was durchaus passieren kann – und auch verzeihbar wäre.
Vergleiche drängten
sich mir auf: viele unserer Sportler – auch solche, die gerne und viel
trainieren – kamen sich so vor, wie sich zum Beispiel Formel 1-Fahrer vorkommen
würden, wenn sie das ganze Jahr über auf glattem Asphalt trainieren und der
WM-Lauf auf Schotter zu fahren hätten. Oder wie Bahn-Radfahrer, die auf glattem
Hallenboden zuhause sind und dann die WM auf der Strecke Paris – Roubaix
abspulen müssten.
Gerne hätte ich mir
das ausführliche Eingehen auf die Bahnen-Ölung erspart, aber bei der
Vorbereitung auf diesen Bericht ist mir in den Ergebnis-Listen der überbordende
Anteil grottenschlechter Ergebnisse aufgefallen – und sowas sollte man (wer ist
man?) keinesfalls übersehen.
Deutlich wird das
in einer kurzen statistischen Aufbereitung der Resultate.
Im Achtelfinale (im
Cup-Sprech: in der Vorrunde) wurden in den drei Round Robin-Gruppen à 6 Teams
(Block A, B, C) in insgesamt 450 Spielen folgende Ergebnisse geworfen: 106x
(über 23 %) 150 und weniger, aber nur 69x (ca.13%) ab 200. Nur ein Spieler (von
68 kompletten 5er-Serien !) schaffte einen Schnitt über 200: Toni Stiel von
Etoile scorte sehr beachtliche 1054 (210,8 Schnitt) – vor den Vorhang, Toni,
alle Achtung.
Das Miss-Verhältnis
von „bösen“ zu „guten“ Spielen ist dann im Viertelfinale – Gewöhnungseffekt
oder, weil eben nur mehr die Besseren am Werk waren? – zugunsten der 200er
gekippt: in 120 Spielen gab es noch immer 19x (ca.16%) 150 und weniger, aber
schon 25x (ca. 21 %) ab 200.
Zusammenfassung
Spieltag 1 (570 Spiele gesamt): 125x 150 und weniger (fast 22 %) und 84mal ab 200
(14,7%).
Nein, das macht so
keinen Spaß. Nicht böse sein, aber da müssen wir zurück zur „Normalität“ (= moderate
Verhältnisse, aber keine sogenannten „Autobahnen“), um nicht noch die letzten
Aktiven zu verlieren. Wir wollen in unserem geliebten Sport auch Spaß am
Wettkampf haben und ich denke, die Vertreter aus den Bundesländern denken
ähnlich.
Die vier besten
Teams am finalen Sonntag haben diese Statistik deutlich verbessert, obwohl sie
das erhoffte Niveau bei weitem nicht erreichen konnten. „Übung macht den
Meister“ sagt man, aber das könnte mit dieser Ölung noch eine Weile dauern…
Jetzt aber nur mehr
zum Positiven, denn es gab (Gott sei Dank) wenigstens eine Handvoll Spieler,
die mit den ungewohnten Verhältnissen sehr wohl zurechtkamen und denen sollten
wir zu ihrer Leistung mit vollem Respekt gratulieren.
DIE BESTEN
SPIELER:
ACHTELFINALE / VORRUNDE (Samstag, 12.10.2019)
(5 Spiele Round Robin in 3 Gruppen, 18 Teams)
Bester Mann der
Vorrunde, wie bereits lobend erwähnt, Toni Stiel (Etoile) mit hervorragenden
1054 Pins (234-214-154-224-228) mit großem Vorsprung auf Daniel Brock (Tyrolia)
999, Dusan Kometter (BJB) und Alex Pittesser (Stadlau) mit je 988, Erich Binder
(Etoile) 974 (Höchstspiel 268 im 4. Durchgang) und Christian Celler (Stadlau)
971.
Das war es auch
schon mit den Serien über 190 Schnitt.
Unser Spiel:
Unser Start-Team Bittner-Andi Pfeifer-Brock-Fiala-Liftenegger
gewann – leider wie im Vorjahr in der stärksten Gruppe am Werk – vorerst die
Spiele gegen SU BC Funk 1 (+5) und Stadlau 2 (+1) ganz knapp, unterlag jedoch
gegen den späteren Gruppensieger und
Vorrunden-Besten Stadlau 1 (-40) und – nach dem Eintausch von Karl Serloth für
mich – auch überraschend gegen den BC Royal aus Baden (-33). Jetzt waren wir
gezwungen, im Kampf um den Aufstieg ins Viertel-Finale gegen BJB mit 71 Pins
Vorsprung zu gewinnen, was uns aber aufgrund unserer an diesem Tag mehr als
sehr hartnäckigen Räum-Fehler - leider im Schnitt sagenhafte 9(!) pro Spiel –
nicht gelingen konnte. Der knappe Sieg (+10) war zu wenig.
Los-Pech allein war
es aufgrund der Auslasser-Flut sicher nicht, als wir am Ende in unserem Block A
nur an dritter Stelle landeten und zusammenpacken mussten, obwohl wir aufgrund
der geworfenen Pins (ohne Siegpunkte) in der Tageswertung den 4. Platz belegt
hätten. Im Block B wären wir damit Zweiter geworden; den Block C hätten wir
gewonnen.
VIERTELFINALE (KO-System / Samstag, 12.10.2019)
Vorzügliche 717 (222-259-236)
von Alex Rauscher (KSV Wr.Netze/Unistahl 1 und nur knapp dahinter Hans Had
(Strike & Spare) mit 700 (237-225-238). Serien 600+ spielten: Thomas
Schäfer (BSC Phönix 1) 668, Patrick Stiel (Etoile) 647, Michael Loos (Etoile)
626, Dominik Koran (Unistahl 1) 621 (259/2.) und Christian Celler (Stadlau 1)
604 (Höchstspiel 277 im 1. Spiel).
HALBFINALE (KO-System / Sonntag, 13.10.2019)
Die vier besten
Teams hatten am Final-Tag die Bahnen schon weit besser im Griff, aber die
Favoriten setzten sich schon frühzeitig so eindeutig ab, dass sie den
Final-Einzug im Spiel 3 nur noch „heim spielen“ mussten.
Etoile setzte sich
mit 2760 zu 2649 gegen den BSC Phönix durch und KSV Wr.Netze/Unistahl 1
schaffte auf etwa gleichem Niveau (2809 : 2640) ebenfalls den Finaleinzug
Zur Startzeit um 9
Uhr war Daniel Repolles (BCS Phönix) mit 621 am stärksten. Es folgten Martin
Leb (Unistahl 1) mit 612, Kurt Weiss (Etoile) mit 611 und Andreas Leb (Unistahl
1) mit 608.
Gerald Simané (BSC
Phönix) erreichte mit 233 das Höchstspiel.
.
FINALE (Sonntag, 13.10.2019)
Wiederholung des
Vorjahrs-Finales mit den beiden besten Teams dieses Wochen-Endes und KSV
Wr.Netze/Unistahl 1 (nach langer Verletzungspause endlich wieder mit Thomas
Gross) machte mit zwei wunderbaren Spielen (1047 und 1045) frühzeitig alles
klar. Gegen 3069 (204,6 Schnitt) war Etoile (2842) trotz hochmotiviertem Erich
Binder (mit 655 bester Mann dieses Finales) chancenlos.
Die weiteren
Top-Ergebnisse: Roman Fürbacher (Unistahl 1) 645 (Höchstspiel 242/2.) und
Alexander Rauscher (Unistahl 1) 627.
DIE
CUP-SIEGER 2019
Beide Titel-Verteidiger haben sich neuerlich
durchgesetzt:
bei
den Damen KSV Wr.Netze/Unistahl 1 (2181 : 1845
gegen das Überraschungs-Team Stadlau)
bei den Herren KSV Wr.Netze/Unistahl 1 (3069 : 2842 wieder gegen Etoile)
Die Spiele um Platz 3 wurden nicht ausgetragen.
Geteilte Bronze-Medaille also für Tyrolia 1 und SU BC Funk 2 bei den Damen
bzw. BC Pinteufel (NÖ) und BSC Phönix 1 bei den Herren.
Meinen höchsten Respekt haben alle erfolgreichen Teams.
AUSTRAGUNGSMODUS
UND ALLE DETAIL-ERGEBNISSE KÖNNEN AUF DER ÖSKB-HOMEPAGE NACHGELESEN WERDEN.
Zusammenfassung: Ein interessantes Cup-Wochenende ist Geschichte. Leider spielten die
Bundesländer-Teams (mit Ausnahme des BC Pinteufel aus Niederösterreich) diesmal
eine untergeordnete Rolle.
Bis bald
Walter